Eine neue Veranstaltung für Oldtimer ist am Mittwoch, dem 7. August mit der „AvD Heldentour“ am Nürburgring gestartet, die mit sportlichem Charakter sowohl Rallye- als auch Renneinlagen bietet. Mit dem Namen erinnert der AvD an die Fahrer, die in den Jahren 1933 und 1934 Millionen Zuschauer an der Strecke faszinierten. Der TÜV Rheinland ist als Partner mit dabei.
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1933 startete eine internationale Großveranstaltung unter Mitwirkung des Automobilclubs von Deutschland (AvD) zum ersten Mal: Die „2000 km durch Deutschland“ wurde vor 80 Jahren als Zuverlässigkeitsfahrt auf Anhieb ein großer Erfolg bei den Teilnehmern, den Zuschauern und der Automobilindustrie. Eine zweite Auflage gab es dann 1934 mit hunderten von zwei- und vierrädrigen Fahrzeugen; Start und Ziel war in beiden Jahren Baden-Baden. Der Gesamtsieg der italienischen Fiat Balilla verdarb den braunen Machthabern wohl den Spaß, und es gab keine weiteren Wettbewerbe in dieser Form.
Als touristische Oldtimer-Rallye führte die „2000 km durch Deutschland“ ab 1989 mit Start und Ziel in Mönchengladbach zunächst nur durch die alten Bundesländer, nach dem Mauerfall jedoch auch durch die neuen Länder und sogar unter dem Brandenburger Tor hindurch. Bis 2011 gab es die Tour in jedem Jahr. An insgesamt acht Tagen legten die Teilnehmer dabei bis zu 2 800 Kilometer mit ihren Oldies zurück. Sportliche Einlagen auf gesperrten Strecken beschränkten sich auf tägliche Zeit- und gelegentliche Gleichmäßigkeitsprüfungen ohne die Härten einer italienischen „Mille Miglia“ oder französischen „Tour Auto“.
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Obwohl der Kalender eine Vielzahl von Veranstaltungen mit historischen Automobilen in Deutschland bietet, ist die Nische sportlich orientierter Oldtimerfahrten lange nicht besetzt gewesen. Die jetzt gestartete AvD Heldentour ist der Prolog zu einer völlig neuen „2000 km durch Deutschland“. Ein Mix aus Orientierung, Zuverlässigkeit und rennmäßigen Sonderprüfungen auf bekannten Rennstrecken bildet das Herzstück dieser Veranstaltung. Die legendären Pisten wie der Hockenheimring und der Nürburgring, aber auch die neue Strecke „Bilster Berg Drive Ressort“ stehen im Roadbook. Darüber hinaus bieten Bergprüfungen auf bekannten Strecken wie in Veldenz und Wolfsfeld zusätzliche Herausforderungen für die Teams.
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Als Partner der Heldentour und auch beim Großereignis des AvD Oldtimer-Grand Prix dokumentiert der TÜV Rheinland sein Know-how für automobile Klassiker, das der Prüfdienstleister im Competence Center Classic Cars bündelt und für seine Kunden nutzbar macht. Der TÜV Rheinland-Experte Norbert Schroeder, anerkannter Fachmann in der Klassikerszene sowie Gutachter bei Wertermittlungen, Schäden und Kaufberatung, freut sich, dass auch ein TÜV Rheinland-Team bei der Heldentour am Start ist: Mit einem Porsche 911 Carrera fährt Auto- und Oldtimerexperte Joseph Ossenbach die sportliche ausgelegte Oldtimerfahrt mit. Ossenbach arbeitet als Prokurist für den TÜV Rheinland und kümmert sich um zwölf regionale Prüfstellen. Sein Wagen hat schon über 250 000 Kilometer zurückgelegt, dürfte aber dank frisch revidiertem Motor und Getriebe locker durchhalten.
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Es sind weitere Porsche im Startfeld, vom 912 targa über einen heißen 911 nach Art einer R-Version bis zu einem vierzylindrigen 944. Unauffälliger aber auch begehrenswert ist der Ford Cortina Lotus, der unter seiner biederen Familienkutschen-Karosserie mit reichlich PS aufwartet. Eleganz verströmt der Volvo P1800 ES, der dank seiner gläsernen Heckklappe als Schneewitchensarg tituliert wird, gediegenen Luxus verströmt der frühe 7er-BMW, den ein Team fährt, das selbst eine Rallye organisiert, nämlich die „Crème 21″ für Youngtimer.
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Ebenfalls Freude am Fahren zeigen zwei Teams, die das Meilenwerk in Berlin repräsentieren, jene Oldtimer-Zentren, wo Kunden ihre Autos sicher abstellen können und verschiedene Händler, Werkstätten und Experten rund um das Thema angesiedelt sind. Zu den mitfahrenden Schönheiten gehört auch der Mercedes SL mit Pagodendach, der für die Lebenshilfe Gießen mitfährt und die in der Szene seit 16 Jahren stattfindende Spendensammlung bewirbt.
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Interessant sind zudem die beiden Ford Escort in der höchst begehrten RS-Ausführung. Während der frühen Version mit dem Kühlergrill in Hundeknochenform der Oldtimer-Status anzusehen ist, wirkt der jüngere Mk II mit seiner glatteren Form geradezu modern. Aber auch er gehört zu den Fahrzeugen, die im Alltag nur sehr selten auf den Straßen zu sehen sind. Die Zuschauer am Streckenrand jedenfalls freuen sich, diese automobilen Schätze wieder einmal erleben zu dürfen.
Nach kurzer Vorlaufzeit ist das Teilnehmerfeld in diesem Jahr noch recht „übersichtlich“. Ob sich die Heldentour in den nächsten Jahren wirklich als ernsthafter Wettbewerber zur Mille Miglia entwickeln kann? Der AvD sollte das nötige Know-how und die entsprechenden Kontakte haben…
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